Kommunale Energie- und Treibhausgasbilanzierung

Die kommunale Energie- und Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) ist Grundlage der kommunalen Klimaschutzarbeit. Ausgehend von (End-)Energieverbräuchen zeigt sie auf, wie viele Treibhausgasemissionen innerhalb eines Gemeindegebiets entstehen und welche Sektoren (z. B. Stationäre Energie, Verkehr und Landwirtschaft) hauptsächlich dafür verantwortlich sind. Sie soll Kommunen bei der strategischen Planung ihrer kommunalen Klimaschutzaktivitäten unterstützen und Handlungsbedarfe aufzeigen.

Eine THG-Bilanz wird zumeist mit einem Bilanzierungstool erstellt, da eine solche Software i. d. R. automatisch die öffentlich zur Verfügung stehenden Daten integriert, z. B. auf Bundes- oder Bundeslandebene. Wichtig zu wissen: Die validierten Daten liegen häufig erst ein bis zwei Jahre nach dem entsprechenden Bezugsjahr vor. Die erfassten Emissionen werden in sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2eq) ausgewiesen. Diese Maßeinheit fasst verschiedene Treibhausgase – wie Kohlendioxid (CO2, Methan (CH4) und Lachgas (N2O) etc. – in einer gemeinsamen Größe zusammen, um ihre Klimawirkung vergleichbar zu machen.

In der kommunalen THG-Bilanzierung wird der Status Quo in dem betrachteten Gebiet (sog. „Territorialprinzip“, umfasst i. d. R. das Gebiet einer Gemeinde) unter verschiedenen Gesichtspunkten beschrieben. Die Bilanz schlüsselt z. B. auf:

  • wie sich die (End-)Energieverbräuche auf die wichtigsten Sektoren wie Private Haushalte, Gewerbe/Handel/Industrie, Verkehr und kommunale Gebäude verteilen,
  • wie hoch der Anteil an Treibhausgasemissionen für die Sektoren Wärme, Strom und mechanische Energie ist,
  • welche Energieträger in der Kommune hauptsächlich eingesetzt werden,
  • wie hoch der Anteil an erneuerbaren Energien ist.

Die THG-Bilanz zeigt somit die größten Emittenten von Treibhausgasen (Hauptverursacher) im Gemeindegebiet auf. Mit Hilfe dieser Angaben können (somit) die größten Einsparpotenziale in dem betrachtetem Gebiet identifiziert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Ein Beispiel

In der folgenden Abbildung sind beispielhaft für die kommunalen Liegenschaften im Kreisgebiet Rendsburg-Eckernförde die Anteile der Sektoren Strom, Wärme und mechanische Energie an den THG-Emissionen für das Bezugsjahr 2021 dargestellt: 86 % der Emissionen entstehen im Wärmesektor, 11 % im Sektor Strom und 3 % im Sektor mechanische Energie. Daraus resultiert ein großes Handlungspotenzial im Wärmesektor für energetische Sanierungen in den eigenen Liegenschaften und die Prüfung einer klimaneutrale Wärmeversorgung, um langfristig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
 

Unterstützung für Gesellschafterkommunen

Für unsere Gesellschafterkommunen leisten wir folgendes Unterstützungsangebot:

Erstellung einer kommunalen Energie- und Treibhausgasbilanz

Mit dem vom Land Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellten Bilanzierungstool, dem „Klima-Navi“, erstellt die Klimaschutzagentur eine Energie- und Treibhausgasbilanz für die jeweilige Kommune. Der Anteil der entstehenden Treibhausgasemissionen wird anschaulich visualisiert, die Daten werden in einem Bericht interpretiert und die größten Potenziale für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen ermittelt, beispielsweise in den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität. Anhand der THG-Bilanz lässt sich mit Mitgliedern der kommunalen Gremien ein erster Fahrplan für den Weg hin zu einer klimafreundlichen Kommune ableiten.

Ansprechperson

Bei Interesse an den genannten Themen wenden Sie sich bitte an Ihre regionale Ansprechperson. Die Übersicht dazu finden Sie auf der Startseite.